Borrelien - kleine Zecken, grosse Gefahr
In ganz Europa breiten sich die Zecken immer stärker aus. Viele von ihnen tragen gefährliche Erreger in sich: Borrelien, die durch einen Zeckenbiss in die Wunde gelangen und zu einer tückischen Borreliose-Infektion führen können.
Die Borreliose
Eine halbe Million Patienten in Deutschland ist chronisch von Borreliose betroffen. 60.000 Menschen infizieren sich pro Jahr neu. Wird die Borreliose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sie auch Jahre nach der Infektion plötzlich vielfältige und unklare Symptome an Gelenken, Muskeln, Nerven, Herz oder Haut auslösen. Mögliche Folgen reichen von chronischen Gelenkbeschwerden bis hin zur Schädigung des Herzmuskels.
Eine weitere Tücke der Borreliose: Auch die oft als erstes Symptom bezeichnete „Wanderröte“, die 5-10 Tage nach dem Biss auftritt, ist kein verlässliches Anzeichen für eine Infektion, da sie zwar häufig, jedoch nicht immer auftritt.
Im Gegensatz zur ebenfalls durch Zeckenbiss übertragenen Frühsommermeningoenzephalitis, kurz FSME, gibt es bisher noch keine Impfung gegen Borreliose. Deshalb ist es besonders wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Denn je eher die richtige Diagnose gestellt wird, desto größer sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie.
Richtig vorbeugen
Der beste Schutz: Kleidung mit langen Ärmeln bzw. Hosen tragen und die Socken über die Hosenbeine ziehen. Denn Zecken sitzen hauptsächlich im Unterholz und im hohen Gras. Noch besser ist es, den Aufenthalt an diesen Orten ganz zu vermeiden. Helle Kleidung ist günstiger als dunkle, da man Zecken gut darauf erkennen und noch vor einem Biss entfernen kann.
Insektenabweisende Mittel helfen zumindest eine Weile, stellen jedoch keinesfalls einen sicheren Schutz vor Zecken dar.
Nach jedem Aufenthalt im Grünen ist es ratsam, den gesamten Körper nach Zecken abzusuchen. Zecken bevorzugen dünne und warme Hautstellen. Deshalb sollte besonders an den Armen, in den Kniekehlen, am Hals und Kopf sowie im Schritt gründlich nach Zecken gesucht werden.
Vor allem Kinder verbringen ihre Freizeit gerne in der Natur. Daher ist es wichtig, auch sie nach jedem Streifzug gründlich abzusuchen.
Diagnose
Die Diagnose einer Infektion mit Borrelien wird durch einen Antikörpernachweis gestellt. Man kann grundsätzlich zwei Typen von Antikörpern nachweisen: Antikörper vom IgM-Typ können eine frühe Infektion anzeigen, während Antikörper vom IgG-Typ später gebildet werden. Diese zeigen eine länger zurückliegende Infektion an.
Therapie
Nach erfolgter Laboranalyse erhalten Sie Ihren Bericht. Wird bei Ihnen eine akute oder länger zurückliegende Borrelieninfektion nachgewiesen, besprechen Sie die weitere Vorgehensweise bitte mit Ihrem Arzt oder Therapeuten. Sollten Sie noch keinen geeigneten Ansprechpartner gefunden haben, können Sie auf unserer Homepage www.medivere.de einen Gesundheitsexperten in Ihrer Nähe suchen.
Auf Grundlage der Ergebnisse kann Ihr Arzt oder Therapeut gemeinsam mit Ihnen eine geeignete Therapie erarbeiten.